, Goldstein Daniel

Eine Mühle von altem Schrot und Korn …

 … wird in Vechigen für kurze Zeit zum Museum.  

Nimmt es Sie wunder, was ein Röllgang oder ein Plansichter mit Brot zu tun haben? In der alten Mühle Vechigen waren diese Geräte bis in die 1990-er Jahre in Betrieb. Sie sind wie die gesamte, vierstöckige Einrichtung erhalten geblieben und können zwischen dem 8. Oktober und dem 21. November kostenlos besichtigt werden. Das Ortsmuseum Vechigen, welches das Stöckli neben der Kirche verlassen musste, hat im stimmungsvollen Mühlengebäude eine temporäre Ausstellung eingerichtet. Schrift- und Bildtafeln erläutern die Funktionsweise und die Geschichte der Mühle, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts an der Stelle einer früheren Knochenstampfe errichtet wurde. Bei Führungen werden einzelne Maschinen in Betrieb gesetzt und genauer erklärt. Das Mühli-Beizli serviert nebst Getränken auch Backwaren aus der Reformbäckerei Vechigen, die gleich nebenan liegt. Am 15. Oktober gibt Patrik Hersperger, Bäcker und Mitbesitzer der Mühle, in einem Gespräch Einblick in seine reiche Erfahrung zum Themenkreis der Ausstellung: «Mühle, Korn und Brot».  

Übrigens: Den Röllgang (oder seine heutigen Nachfolger) braucht’s für Spelzgetreide wie Dinkel, bei denen das Korn mit den Spelzen verwachsen ist. Zwischen zwei Mühlsteinen mit genau dem richtigen Abstand werden die Körner gelöst, aber nicht verletzt. Nach weiteren Schritten gelangen sie in die Mühle. Das Vollkornmehl wird direkt verbacken oder aber im Plansichter verfeinert, wie es ihn auch in modernen Mühlen gibt. Mehrere übereinander angeordnete, flache Siebe trennen allmählich die gröberen Bestandteile ab, um Kleie, Ruch- oder Weissmehl zu gewinnen.  

Die Öffnungszeiten und weitere Angaben finden Sie auf dem Flyer